Beitrag am 6. Juni 2023

Thermenregion DAC

Thermenregion finalisiert DAC-Prozess in Österreich

Die autochthonen Weißweinsorten Rotgipfler und Zierfandler, sowie die Burgundersorten (Chardonnay, Weißburgunder, St. Laurent und Pinot Noir) stehen im Fokus.

„Es ist vollbracht“, freut sich Heinrich Hartl, Obmann Regionales Weinkomitée Thermenregion über den erfolgreichen Abschluss des Projekts „Thermenregion DAC“. Damit ist auch der 20jährige DAC-Prozess in Österreich, der 2003 so erfolgreich mit dem Weinviertel DAC begann, finalisiert. Ab der Ernte 2023 gibt es die ersten DAC-Weine aus dem niederösterreichischen Weinbaugebiet. Die dreistufige Herkunftspyramide für Thermenregion DAC berücksichtigt an der Spitze bei den Riedenweinen neben den Leitsorten Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent und Pinot Noir auch Weißburgunder und Chardonnay. Bei den Ortsweinen werden zusätzlich Grauburgunder und Zweigelt unter dem DAC-Siegel abgefüllt. Zwecks Optimierung der Vermarktung wurden im Rahmen der DAC-Verordnung politische Ortsgrenzen verschränkt und gehen zu neuen Weinbaugemeinden in den „DAC Ortsweinen“ auf. Die künftigen weiter gefassten Ortsweine der Thermenregion tragen als Herkunftsbezeichnungen Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Tattendorf, Wiener Neustadt und Bad Vöslau. Weitere zulässige Ortsbezeichnungen sind: Baden, Enzesfeld-Lindabrunn, Leobersdorf, Münchendorf, Reisenberg, Pottendorf, Sollenau, Sooß und Wiener Neudorf.

Die Weinsorten für die Gebietsweine Thermenregion DAC (ohne Nennung von Gemeinde oder Riede) wurden um Neuburger, Gemischter Satz und Blauer Portugieser im Sinne der Tradition der großen Vielfalt erweitert. „Ein weiterer wichtiger Schritt im Zuge des DAC-Prozesses für die Thermenregion ist der Ausbau unserer Vermarktungsstrategie sowie die Etablierung von Thermenregion DAC als Marke“, betont Obmann Heinrich Hartl. Neben dem Weintourismus und dem Kontakt zu Fachmedien ist auch ein Gastronomieprojekt in Umsetzung. Für den neuen Markenauftritt für „Thermenregion DAC“ wurde eine Agentur beauftragt. In enger Abstimmung mit den Weinbauvereinen und WinzerInnen wird demnächst das neue Logo der Öffentlichkeit präsentiert.

Der DAC-Kreis schließt sich: Thermenregion DAC ab Jahrgang 2023
„Das österreichische DAC-System ist nach 20 Jahren abgeschlossen“, freut sich Johannes Schmuckenschlagerin seiner Funktion als Präsident des Weinbauverbands Österreich. Bei der Pressekonferenz „Thermenregion DAC“ Ende Mai in Baden bei Wien wurden die wichtigsten Punkte der DAC-Verordnung sowie die Vermarktungsstrategie präsentiert. Am Podium begrüßen konnte Heinrich Hartl als Obmann des Regionalen Weinkomitées Thermenregion im Hotel At the Park BM Mag. Norbert Totschnig MSc. (BM für Land-und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft), Abg. z. NR Johannes Schmuckenschlager (Präsident Weinbauverband Österreich), Ing. Reinhard Zöchmann (Präsident Weinbauverband Niederösterreich), Mag. Klaus Goldmann (GF Wein Niederösterreich Marketing GmbH), Mag. Ulrike Hager (Österreich Wein Marketing) sowie Mag. Michael Wollinger (GF Wienerwald Tourismus). Die Veranstaltung moderierte Romy-Preisträger und Weinfan Michael Roscher. Im Anschluss luden die WinzerInnen der Thermenregion zur Verkostung der aktuellen Sortensiegerweine aus dem DAC-Sortenspiegel ein.

Neu: Ortsübergreifende Weinbaugemeinden
Um in Zukunft dieWeine der Thermenregion auf dem nationalen und internationalen Weinparkett noch besser vermarkten zu können, haben sich die WinzerInnen der Thermenregion dazu entschlossen, im Rahmen der DAC-Verordnung –über politische Ortsgrenzen hinaus –größere Weinbaugemeinden zu schaffen. So können z. B. ab dem Jahrgang 2023 unter der Bezeichnung „Thermenregion DAC Gumpoldskirchen“ Weine aus den politischen Katastralgemeinden Pfaffstätten, Traiskirchen, Guntramsdorf und Mödling vertrieben werden. „Diese Neuordnung ist vielleicht anfangs etwas ungewohnt, aber für die Zukunft machen uns die größer gefassten ortsübergreifenden Weinbaugemeinden Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Tattendorf, Wiener Neustadt und Bad Vöslau konkurrenzfähiger“, betont Heinrich Hartl. „Auch in der Kommunikation mit dem Handel, der Gastronomie und privaten WeinliebhaberInnen vereinfachen wir die Botschaften und ziehen Gebiete über die politischen Gemeindegrenzen zusammen“, so Katharina Wöhrleitner, Geschäftsführerin Weinforum Thermenregion, die den DAC Prozess begleitet und die einzelnen Projekte, wie neuer Markenauftritt, Gastronomieprojekt etc. koordiniert und als Schnittstelle zu Wienerwald Tourismus fungiert.

Die Details: Sorten, Riedenwein, Ortswein, Gebietswein
„An der Spitze der dreistufigen Herkunftspyramide für Thermenregion DAC stehen die Riedenweine. Hier hat sich in der grundsätzlichen Ausrichtung der Weine nichts geändert: Neben unseren Leitsorten Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent und Pinot Noir haben wir auch für die weißen Burgundersorten Pinot Blanc und Chardonnay einen gebührenden Platz im DAC-System geschaffen“, betont das Regionale Weinkomitée. Bei den Ortsweinen stellt sich die Thermenregion etwas breiter auf und ergänzt den Sortenspiegel um Grauburgunder und Zweigelt. Aufbauend auf die Sorten der Ortsweine spiegelt sich bei den DAC-Gebietsweinen der Thermenregion (ohne Angabe von Gemeinde oder Riede) die traditionelle Vielfalt mit Neuburger, Gemischter Satz und Blauer Portugieser wider. Verkostungen der ersten Thermenregion DAC-Weine sind für das Frühjahr 2024 geplant.

Was bedeutet DAC?
Districtus Austriae Controllatus (DAC) ist eine gesetzliche Herkunftsbezeichnung für gebietstypische Qualitätsweine aus Österreich. Wenn also auf einem Weinetikett der Name eines Weinbaugebiets in Kombination mit „DAC“ steht, hat man einen für das Gebiet typischen Qualitätswein vor sich, dessen Trauben ausschließlich im angegebenen Gebiet geerntet wurden. Ein DAC-Wein darf nur aus den für dieses Gebiet festgelegten Rebsorten erzeugt werden und muss allen Vorgaben der vom jeweiligen Gebiet festgelegten Verordnung entsprechen. In Österreich gibt es 18 DAC-Weinherkünfte. Weine, die den DAC-Anforderungen nicht entsprechen, tragen die Herkunft des jeweiligen Bundeslandes und sind Teil der Weinvielfalt auf dieser Herkunftsebene.

Copyright: ÖWM

 

 

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